In der Bundesrepublik beträgt der Anteil der Wasserkraft an der Stromerzeugung circa 5 Prozent, was einem Anteil von etwa 22 Milliarden kwh im Jahr entspricht. In den neuen Bundesländern wurden die in der „DDR-Zeit“ verschrotteten Wasserkraft-Anlagen schon weitgehend reaktiviert.
Bei den alten Bundesländern liegen die südlichen Länder Baden-Württemberg und Bayern dank höherer Gefälle und stärkerer Niederschläge in den Bergregionen an der Spitze in der Stromerzeugung. In allen Ländern liegen aber noch große Potentiale brach, die es zu nutzen gilt, will man die Ziele erreichen, die Bundesregierung und EU vorgegeben haben.
Am Beispiel Baden-Württemberg wird deutlich, welche Möglichkeiten vorhanden sind.
In diesem Bundesland entspricht der Anteil der Wasserkräfte circa 10 – 12 Prozent der Stromerzeugung und einer Leistung von 5,5 Milliarden kwh im Jahr. Allein hier könnte nach wissenschaftlichen Erhebungen eine ökologisch vertretbare Steigerung des Wasserkraftanteils auf 20 Prozent erreicht werden. Dazu wäre allerdings eine Mehrerzeugung von rund 4 Milliarden kwh/a notwendig, die im wesentlichen im Bereich kleiner und mittlerer Anlagen liegen und vor allem durch private mittelständische Initiatoren aktiviert werden müsste.
Es darf nicht vergessen werden, dass jede fossil erzeugte kwh Strom auch 1 kg CO2, dazu 2kwh Abwärme und weitere Schadstoffe miterzeugt. Ein Ausbau des Wasserkraftanteils würde also allein in Baden-Württemberg 4 Millionen Tonnen CO2 und 8 Milliarden kwh Abwärme einsparen. Die zusätzliche Einsparung von Brennstoffen entspräche entweder einer Milliarde Liter Öl oder 1,3 Millionen Tonnen Kohle.
Wie gesagt: dieses Beispiel ist nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten der Wasserkraft. Es sollte aber allen zu denken geben, die die Wasserkraft bisher unterschätzt haben.